Liturgische Farben

Von der Kanzel einer Kirche hängt ein Tuch herunter, das in seiner Farbgebung auf die jeweilige Zeit im Kirchenjahr verweist. So kann man zum Beispiel in der Weihnachts- und Osterzeit ein weißes Kanzeltuch („Parament“ oder „Antependium“) betrachten. Die Tradition der „liturgischen Farben“ geht zurück bis ins 12. Jahrhundert. Für hohe Feste verwendete man dementsprechend kostbare Gewänder, mit unterschiedlich intensiven und unterschiedlich großflächig aufgebrachten Farbtönen des Purpurs. Erst später begann man, sich auch nach der Symbolik der Farben zu richten.

Die lutherischen Kirchen, meist auch die unierten, folgen der Tradition der liturgischen Farben. Nach ihnen richten sich die Antependien, Stolen und Gewänder. Kirchen und Gemeinden reformierter Tradition haben keine liturgischen Farben.

Violett

für die Vorbereitungszeit auf hohe Christusfeste (Bußzeiten: Adventszeit vor Weihnachten, Passionszeit vor Ostern sowie der Buß- und Bettag).

Weiß

für die hohen Christusfeste und ihre Festzeiten: Weihnachten und Sonntage nach dem Christfest, Epiphanias und letzter Sonntag nach Epiphanias; Ostern und die Osterzeit einschließlich Trinitatis (ohne Pfingsten); ferner den letzten Sonntag im Kirchenjahr, wenn er als Ewigkeitssonntag begangen wird. Ebenso wird weiß bei Bestattungen aufgelegt.

Weiß

für die hohen Christusfeste und ihre Festzeiten: Weihnachten und Sonntage nach dem Christfest, Epiphanias und letzter Sonntag nach Epiphanias; Ostern und die Osterzeit einschließlich Trinitatis (ohne Pfingsten); ferner den letzten Sonntag im Kirchenjahr, wenn er als Ewigkeitssonntag begangen wird. Ebenso wird weiß bei Bestattungen aufgelegt.

Rot

für Pfingsten sowie für besondere Feste, die mit dem Wirken des Heiligen Geistes oder der Kirche an sich zu tun haben und am Reformationstag, 31. Oktober, aber auch für Konfirmationen, Kirchweihe, Ordinationen und Synodaltagungen, Gedenktage der Evangelisten und Apostel.

Grün

für ungeprägte Zeiten: Zeit nach Epiphanias (außer am letzten Sonntag nach Epiphanias) sowie die Vorfastenzeit vor Aschermittwoch; ferner für die Trinitatiszeit an den Sonntagen nach Trinitatis (Farbe der aufgehenden Saat); auch am letzten Sonntag, wenn er als Ewigkeitssonntag begangen wird.

Grün

für ungeprägte Zeiten: Zeit nach Epiphanias (außer am letzten Sonntag nach Epiphanias) sowie die Vorfastenzeit vor Aschermittwoch; ferner für die Trinitatiszeit an den Sonntagen nach Trinitatis (Farbe der aufgehenden Saat); auch am letzten Sonntag, wenn er als Ewigkeitssonntag begangen wird.

Neben den vier Hauptfarben gibt es auch noch einige liturgische Nebenfarben, in der Ev. Gedächtniskirche z. B.

Schwarz

als Farbe der Trauer bei Beerdigungen oder als zusätzliche Möglichkeit für den Karfreitag.

Neben den Gottesdienstterminen finden Sie, liebe Besucherin, lieber Besucher ein kleines Farbfeld, das die liturgische Farbe anzeigt.